Wenn jemand sagen würde, dass man mit Weidenbäumen und Kaninchen eine Wüste bekämpfen könnte, würden Sie vermutlich antworten: „Klingt nach einem Hollywood-Film.“ Nein – das ist Realität in der Inneren Mongolei, und Zhao Yongliang ist der Regisseur dieses ökologischen Blockbusters.
Die Wüste ruft – und Zhao antwortet mit Pflanzen und Pelz
Zhao Yongliang stammt aus der Autonomen Region Innere Mongolei in China, einer Region, die stark von Wüstenbildung und Sandstürmen betroffen ist. Frustriert von den zunehmenden ökologischen Problemen beschloss er, etwas zu unternehmen.

In den frühen 2000er Jahren begann Zhao mit einem ehrgeizigen Projekt: Er pflanzte Weidenbäume (eine robuste, dürreresistente Baumart) und legte ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem an, um die Wüste zurückzudrängen.

In einem bestimmten Gebiet überleben 95% der Bäume – das ist ungewöhnlich hoch.
Auf der Suche nach einem System zur Bodenauflockerung und -düngung fand er heraus, dass bestimmte Neuseeländische Kaninchen, die Rex-Kaninchen, sehr robust sind und in wüstenähnlichen Gebieten überleben können.
Warum gerade Kaninchen?
Weil sie:
- Tunnel graben und den Boden belüften – quasi die Maulwürfe mit PR-Agentur.
- Mit ihrem Kot und Urin den Boden düngen – Bio-Dünger deluxe.
- Samen verbreiten, indem sie Gräser und Sträucher futtern – und dann „ausstreuen“.
- Teil der Nahrungskette sind und so das Ökosystem wiederbeleben – ganz ohne PowerPoint.
So begann er mit der Zucht von Rex-Kaninchen, die den Boden durchpflügen, belüften und auch düngen. Außerdem verbreiten diese Kaninchen die Samen der gefressenen Gräser und Sträucher.
Später gründete Zhao die größte Kaninchenzuchtanlage in der Kubuqi-Wüste. Als Ergebnis wurden in den Jahren 2024 und 2025 Millionen von Kaninchen in der Wüste freigesetzt.

Ökologie trifft Ökonomie
Zhaos Projekt ist nicht nur ein ökologisches Wunder, sondern auch ein wirtschaftlicher Coup:
- Fell für die Modeindustrie – Rex-Kaninchen gelten als die „Kaschmir unter den Nagern“.
- Premium-Fleisch – mager, proteinreich und beliebt in der Gourmetküche.
- Biomedizinische Produkte – z. B. chirurgisches Nahtmaterial aus Kaninchenhaut.
Zhaos Projekt wurde von lokalen Behörden und nationalen Umweltprogrammen unterstützt. Es ist Teil eines größeren Plans zur Bekämpfung der Wüstenbildung in China, das rund 27 % seiner Landfläche als Wüste oder Halbwüste klassifiziert.
Was lernen wir daraus?
Innovation entsteht oft dort, wo Beobachtung auf Mut trifft. Zhao kombinierte lokale Ressourcen, tierische Helfer und pflanzliche Pioniere – und schuf ein Modell, das heute weltweit Beachtung findet.






