In der Haut

In der Haut

Neulich auf einem Deutschlandbesuch wurde ich zwangsläufig sensibilisiert für die Wichtigkeit von etwas Gesundheitsvorsorge. Da war zuerst ein Klassentreffen, auf dem das unglückliche Ableben einer sehr lebensfrohen und optimistischen Mitschülerin mit viel Bedauern aufgenommen wurde. Sie dachte, sie hätte nur eine Kleinigkeit am Bein. Daher wurde der Arzt erst konsultiert, als es wohl schon zu spät war.

Danach wurde ich von meiner Cousine, einer Schwester in der Haut, auf ein vermeintliches Muttermal an meinem Auge hingewiesen. Sie meinte, ich solle das unbedingt mal nachsehen lassen. Der Rest meiner Familie hatte ähnlichen Druck erzeugt, so dass ich beschlossen wurde, das Teil untersuchen zu lassen. Da ich seit einigen Jahren meine Haare mit dem Waschlappen mache und daher manchmal wochenlang nicht in den Spiegel schaue, war mir mein Muttermal nie aufgefallen. Wenn es mir aufgefallen wäre, hätte ich sicher sehr unbeeindruckt reagiert. Madonna schraubt sich so ein Ding für viel Geld als Schönheitsmerkmal ins Gesicht. Ich bekomme das für lau. Warum also wegmachen lassen?

Auf meinem Weg nach Singapur kam mir am Frankfurter Flughafen sitzend wieder meine Aufgabe in den Sinn. Da der „normale Mensch“ heutzutage eher nichts zu essen als keine Verbindung zur Außenwelt hat, nahm ich mein Telefon und klimperte einen Terminwunsch auf die Website unseres Krankenhauses gleich um die Ecke in Singapur. Etwa zwei Minuten nach dem Absenden der Anmeldung klingelte mein Telefon. Eine nette Dame vom Changi General Hospital fragte mich, wann es mir denn am besten passen würde, da ich als Terminwunsch sehr unscharf “Dezember” angegeben hatte. Ich hatte dabei angenommen, dass es vielleicht mit etwas Glück noch einen freien Termin im Dezember geben könnte. Das war am Montag. Dienstag war Flug angesagt, so dass wir einen Termin für Mittwochnachmittag vereinbaren konnten.

Heute am Mittwoch bin ich also in unserem Krankenhaus aufgeschlagen. Der Termin war auf 13:30h angesetzt, ich war gegen 13:20h da, brauchte etwa drei Minuten zur Anmeldung und saß nach etwas Warten bei einem Kaffee Latte vom Automaten punkt 13:30h bei Dr Regina Lim, einer hübschen Mittdreißiger-Chinesin, im Behandlungszimmer. Nach den üblichen Fragen zu Person und Lebenswandel hat sie sich mein vermeintliches Muttermal angeschaut, einen Spezialisten dazu gerufen, der nach etwa fünf Minuten erschien und mir dann erklärt, dass die Sache mit großer Wahrscheinlichkeit gutartig sei. Danach haben wir einen Termin zum Herauslöten des Leberflecks für nächsten Mittwoch vereinbart. Erst danach kann sie mit Sicherheit sagen, ob alles ok ist.

Da ich eigentlich nie in Deutschland beim Arzt gewesen bin, kann ich ganz schlecht einschätzen, ob es in der alten Heimat auch so läuft. Nehmen wir das einfach mal an. Trotzdem bin ich beeindruckt. Wenn dir Kundendienst in solcher Art und Weise um die Ohren gehauen wird, musst du das gut finden. Oder?

Noch etwas: Das Changi General Hospital ist keine Privatklinik, sondern ein Riesenbetrieb mit 790 Betten, Unfallklinik und allen Spezialisten, die du dir denken kannst. Auch nehme ich nicht an, dass die besondere Prozesse für Langnasen ohne Haare haben. Die Bediensteten des Hospitals arbeiten immer so. Wie gesagt – ich bin wieder einmal beeindruckt.

Die Zeiten, zu denen die Asiaten nach Europa gepilgert sind, um das Einmaleins in allen Disziplinen des Lebens zu lernen, sind wohl vorbei. Wenn wir irgendwann mit weniger Arroganz und ohne Ignoranz durch die Welt gehen, können wir schon das Eine oder Andere in Asien abschauen. Unsere Bürger würden es zu schätzen wissen.

In der Wüste

Katar ist ein Emirat im Osten der Arabischen Halbinsel im Persischen Golf. Die Monarchie hat eine Fläche von nur 3% der deutschen und etwa 2,7 Mio Einwohner, von denen bloß etwa 12% Katari sind. In unserem Hotel in der Hauptstadt Doha arbeiten beispielsweise Philippinos, Chinesen, Malaien und andere Nationen. Im Supermarkt werden wir von Philippinos, Indern und Pakistanis bedient. Katari sind nicht in derartigen Jobs zu finden. Sie besitzen in der Regel den Laden … und den daneben … und ein paar Häuser in Katar … und in London …

Klassentreffen

Es beginnt eigentlich schon damit, dass Du am Flughafen an eine andere Tür des Abfluggebäudes gefahren wirst. Du steigst nicht an der Stelle aus dem Taxi, an der sich die…

Die Kraft der Langeweile

Wie oft hast du schon unter Langeweile „gelitten“ und dich dabei vielleicht sogar schlecht gefühlt, weil du ja in der Zeit der Langeweile etwas Nützliches erledigen könntest? In der heutigen…

Und was klappt in Deutschland?

Wieder zurück zu Bosch Siemens in Nanjing, einer Partnerstadt von Leipzig mit etwa 8 Millionen Einwohnern. Nach zwei Tagen in Nanjing (南京), wo Amy einen Tag und ich einen Tag…

PSLE in Singapur

Nur ein Anlass ist in Singapur wichtiger als der Nationalfeiertag. Das ist das sogenannte PSLE. PSLE heißt die nationale Primary School Leaving Examination und bedeutet Unterstufen-Abschlussexamen. In dieser Woche – in Singapur beginnt das Schuljahr im Januar – ist es soweit. Die Sechstklässler haben ihre Examina.

Kundendienst in Singapur

Singapur beherbergt das asiatische Hauptquartier vieler europäischer und amerikanischer Firmen. Weshalb? Dafür gibt es schlagkräftige Gründe wie Sicherheit, Ausbildungssystem, Arbeitskräfte und Kundendienst.

In keinem anderen Land der Erde würde ich meine zwanzigjährige Tochter um Mitternacht mit der U-Bahn nach Hause fahren lassen.

In der Haut

Auf meinem Weg nach Singapur kam mir am Frankfurter Flughafen sitzend wieder meine Aufgabe in den Sinn. Da der „normale Mensch“ heutzutage eher nichts zu essen als keine Verbindung zur Außenwelt hat, nahm ich mein Telefon und klimperte einen Terminwunsch auf die Website unseres Krankenhauses gleich um die Ecke in Singapur. Etwa zwei Minuten nach dem Absenden der Anmeldung klingelte mein Telefon.

Ein Tag auf Bali

Auf Bali gibt es mehr Affen, als man vertragen kann. Diese Affen scheinen dressiert zu sein, von den dummen Touristen Kleinigkeiten zu klauen – Brillen werden sehr gerne genommen – so dass der „zufällig vorbeikommende” Ordnungshüter einen guten Grund hat, dem bösen Affen ernsthaft geschäftig hinterher zu laufen und die Brille wieder zu besorgen. Beim Präsentieren der Brille und Abliefern an den Touristen lässt er wie zufällig das Wort Money fallen und beim erstaunt dreinblickenden Touristen lässt er noch zusätzlich „zehntausend” zur Erklärung folgen. Zehntausend Rupia sind etwas weniger wert als ein Euro.

Im Südpazifik II

Es ist Zyklonzeit im Südpazifik. Unser kleiner Flieger von Neuseeland nach Tongatapu liegt etwa so stabil in der Luft, wie Harald Juhnke nach einer Party, so dass wir uns mehrfach…

Jahr des Ochsen – Jahr des Büffels

Wie der Zodiak-Kalender sagt, sind die Ochsen-Geborenen (1961, 1973, 1985, 1997, 2009, 2021) intelligente und hart-arbeitende, ehrliche und verlässliche Zeitgenossen, die sich selten in den Vordergrund drängen, sondern eher im Hintergrund wirken. Sie brauchen kein Lob, sondern bekommen ihre Anerkennung durch ihre sehr geschätzte, harte Arbeit. Sie sind auch bekannt dafür, dass sie ihre Talente verbergen, um nicht im Rampenlicht stehen zu müssen…

1 Comment

  1. Ralf Strubl

    Ansatzweise gibt es das in Deutschland auch. Zumindest wenn der deutsche Arzt einen Plan hat. Leider muss meine Hautärztin mit der eigenen Erfahrung leben – vielleicht ist sie deshalb so gut. Ansonsten haben uns die Asiaten eh schon in vielen Beziehungen überholt – wir merken es aber nur, wenn wir dort sind oder doch mal direkten Kontakt haben.
    Ich wünsche ein frohes Weihnachtsfest, übrigens eine gute Tradition eines zukünftigen Entwicklungslands…
    Ralf

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

  +  38  =  forty two