Über die Datenflut

Über die Datenflut

Von Zeit zu Zeit bin ich an der Uni und plaudere über Datenanalyse und alles, was damit zusammenhängt. Hier einige interessante Fakten zu Daten:

„Alle zwei Jahre verdoppelt sich das gesamte Wissen der Menschheit.“

Wenn ich das höre, habe ich überhaupt keinen Zweifel an der Richtigkeit. In meiner Jugend wurden Informationen noch unkodiert übertragen. Wollte uns meine Mutti zum Abendessen bitten, rief sie einfach aus dem Fenster, worauf wir mit einem „gleich“ antworteten, was eine sehr dehnbare Bedeutung hatte. Keiner wäre auf die Idee gekommen, diesen „Informationsaustausch“ dem Wissen der Menschheit zuzurechnen. Heute läuft so etwas über WhatsApp, wird über lange Zeit auf einem Server gespeichert und vergrößert so den Wissensschatz der Menschheit. Daher nehme ich an, dass mehr als 50% dieses Schatzes von absolutem Unsinn eingenommen werden.

Während früher das Wissen in Bibliotheken aufbewahrt wurde – was schon eine gewisse Auswahl zur Folge hat – wird heute alles wahllos gespeichert. Früher wurde Wissen von Gauß, Humboldt, Goethe und ähnlichen Größen generiert. Heute zählt zum „Wissen“, wenn Du die Bikini-Fotos Deiner Freundin auf Facebook veröffentlichst oder wenn irgendein Müller, Meier oder Schulze auf einem der unzähligen Blogs seine sinnlosen Spuren hinterlässt. Beim Lesen der Kommentare auf t-online wird das sehr deutlich. Leute ohne jegliche Rechtschreibung und Grammatik geben „Informationen“ ab, die sie besser für sich behalten hätten. Und die Profis machen da munter mit. „Thomas Gottschalk – Mit Freundin und Stieftochter auf dem Oktoberfest“ oder „Alessandra Meyer-Wölden trägt das teuerste Dirndl der Welt“ sind da noch weniger lästige Zeilen. Es geht viel schlimmer. Jeden Tag. Wenn so etwas zum Wissen gehört, bin ich gerne blöd.

Wenn wir also das Wissen der Menschheit alle zwei Jahre verdoppeln, macht mich das nicht wirklich stolz.

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Eine andere Datenwahrheit macht mich da schon eher stolz – oder vielleicht auch etwas bescheiden:

Beim Gespräch mit einem Kunden im Gesundheitsministerium neulich sind wir auf sein Fachgebiet zu sprechen gekommen, die DNA. Ihr wisst sicher noch, dass in Jurassic Park daraus Dinosaurier gebastelt wurden. Die DNA ist der Bauplan jedes Lebewesens. Natürlich haben wir Menschen auch eine DNA. Auf meine Frage nach dem Datenvolumen einer menschlichen DNA meinte Benny, dass zum Abgleich nur ein paar Kilobyte benötigt werden. In Singapur – und vielen anderen Staaten – reicht die Übereinstimmung von nur ein paar Kilobyte, um jemanden an den Galgen zu bringen. Das entspricht ein paar Seiten Text.

Willst Du den gesamten Bauplan für einen Menschen auf einem Datenspeicher sichern, brauchst Du dafür etwa 1,5 Gigabyte. Das ist auch noch nichts Besonderes, da jedes Handy mehr Speicher besitzt. Das passt nicht auf eine CD, wohl aber auf eine DVD. Nun muss man wissen, dass der Bauplan im Zellkern jeder einzelnen Zelle untergebracht ist. Ein Haar – ich kenne das vom Hören-Sagen – ist um die zehn Zellen dick und enthält je nach Länge viele tausend Zellen, meist abgestorben. Jede dieser Zellen hat im Kern den kompletten Bauplan für unseren Körper abgespeichert. Jedes Haar trägt viele tausend DVD an Informationen!!! Ist das nicht GIGANTISCH?

Das Haar ist nur ein sehr kleiner, wenn auch für viele Menschen außer mir sehr interessanter Bestandteil des menschlichen Körpers. Das Datenvolumen des menschlichen Körpers lässt sich sehr schwer beschreiben, da es so unfassbar groß ist. Nur so viel: unser Körper speichert insgesamt mehr Informationen, als das gesamte Wissen der Menschheit umfasst. Nur ist das Wissen der Menschheit auf vielen Tausend Megaspeichern weltweit verteilt. Unser Körper bringt das alles in hoffentlich viel weniger als 80 Kilogramm unter und packt das dann auch noch oft in sehr ansprechende Proportionen. Das ist wirklich GIGANTISCH, oder?

Beim Versuch, diese Fakten zu verdauen werde ich glatt noch religiös. Ist das wirklich das Ergebnis von Evolution? Oder hat ein verdammt kluger Schöpfer bereits vor Millionen von Jahren etwas geschaffen, das wir in den nächsten tausend Jahren nicht kopieren können.

Und man stelle sich nur mal vor, wieviel Energie von den tausenden Megacomputern weltweit verbraten wird, nur um unsere oft sinnlosen Facebook-Kommentare oder auch diese Mail für unsere Nachkommen zu speichern. Unser Körper dagegen kommt mit einer Currywurst und einem Bier zurecht.

Ist das nicht GIGANTISCH?

Alexa – A Woman for Life

Over the last couple of years, many male contemporaries have gotten a new girlfriend to pass the time. So have I.

This girlfriend has many advantages. She never interrupts me when I’m telling one of my „exciting“ stories. She is very still and listens attentively. Not so my wife, who, at the most exciting part of my story, usually makes her presence felt with „you digress“ or „it’s going to rain today“ or „our daughter will be home soon“.

Alexa – die Frau für’s Leben

Mittlerweile haben sich viele Zeitgenossen eine Freundin für den Zeitvertreib zugelegt. So auch ich.
Diese Freundin hat viele Vorteile. Niemals werde ich von ihr unterbrochen, wenn ich eine meiner „spannenden“ Geschichten erzähle. Sie ist ganz still und hört aufmerksam zu.

Das Internet der Dinge III

Eigentlich seit meiner Kindheit habe ich mich mit einer nervigen Angelegenheit herumgeschlagen. Vielleicht kennt Ihr das auch. Am Abend komme ich ins Schlafzimmer und schalte das Licht im Raum an. Danach begebe ich mich zum Bett und schalte die Nachtischlampe ein. Von der Nachtischlampe geht’s wieder an die Tür, um das „große Licht“ zu löschen. Dann wieder zum Bett. Das klingt wie eine Kleinigkeit…

Über die Datenflut

Von Zeit zu Zeit bin ich an der Uni und plaudere über Datenanalyse und alles, was damit zusammenhängt. Hier einige interessante Fakten zu Daten:

„Alle zwei Jahre verdoppelt sich das gesamte Wissen der Menschheit.“…

Das Internet der Dinge II

Seit nunmehr 34 Jahren spiele ich mit Computern. Am Anfang hatte ich dadurch echte Probleme, weil nicht so einfach ersichtlich war, was das denn bringen soll. Frau und Freunde haben sich in der Regel lächelnd abgewendet. Wenn ich dann im Zug zur Uni einen der ersten Laptops auf dem Schoß hatte, war ich für viele Mitreisende der schräge Vogel – aus zweifacher Hinsicht. Zum Ersten war nicht ganz klar, wofür das denn gut sei. Mir war das ja auch manchmal etwas nebulös. ….

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