Schon seit einer Weile habe ich das Vergnügen, neben meiner Beratertätigkeit auch an der Uni zu lehren. Das liegt mir besonders am Herzen, weil ich während meiner Studienzeit an der Uni Jena – gefühlt vor hundert Jahren – einige Professoren hatte, die wahrscheinlich noch nie ein Unternehmen von innen gesehen hatten. Damals fiel das natürlich nicht auf, aber heute weiß ich es besser!
Also haben mein “Bewährungshelfer” und ich beschlossen, unsere Praxiserfahrung mit ein bisschen Theorie zu kombinieren und diese wunderbare Mischung an unsere wissbegierigen Studenten weiterzugeben.
Diese Mischung kommt sehr gut an. Es zeigt sich, wie wertvoll es ist, jemanden zu haben, der nicht nur vom Pferd spricht, sondern auch selbst schon mal geritten ist.
Seit ich das Lehren zu meinem Hobby gemacht habe, bin ich immer wieder baff, wie motiviert meine Studenten sind. Nehmen wir mal meinen Kurs über Datenvisualisierung an der Singapur Universität für Sozialwissenschaften, kurz SUSS, den ich seit Anfang des Jahres für Zweitsemester-Studenten halte.
Der Kurs ist für Teilzeitstudenten und läuft mittwochs von 19:00h bis 22:00h – das heißt, die meisten meiner Studenten arbeiten tagsüber und kommen abends zur Uni.
Neulich bot ich an, nach dem Unterricht für Fragen etwas länger zu bleiben, da gerade Abgabefristen anstanden. Von meinen 48 Studenten blieben viele bis fast 23:00h! Einige hatten danach einen langen Weg nach Hause.
Ich war schwer beeindruckt.
Am Singapur Institut für Management, kurz SIM, gebe ich außerdem einen Kurs über Predictive Modelling, und das macht genauso viel Spaß. In dem Kurs habe ich im Moment nur 8 Studenten, und einige kommen aus anderen Teilen Asiens: Myanmar, Indien und China. Die Studierenden aus China und Singapur sind besonders fit – deren Vorbildung ist immer top! Studenten aus Myanmar und Indien haben da oft andere Startbedingungen, aber das bedeutet einfach ein bisschen mehr „Händchenhalten“ meinerseits.
Kein Problem, ich bin ja flexibel!
Das Besondere daran: wir treffen uns donnerstags und samstags von 15:30h bis 18:30h.
Und natürlich gibt’s auch Klausuren, Vorträge und Examen. Das Beste daran? Ich sitze endlich mal auf der anderen Seite des Tisches – und das fühlt sich richtig gut an!
