Ja, das Leben hat sich etwas geändert, aber das bringt uns nicht um, oder? Wenn wir uns an Merkels Spielregeln halten, ist die Sache hoffentlich bald überstanden. Leider gibt es die die das nicht tun. Die bringen uns in Gefahr.
Wie ist es in Singapur?
Gestern Abend im Park waren viele unterwegs. Nicht so aus Spaß, sondern mehr aus sportlichem Antrieb. Wir haben keine Ausgangssperre. Auch jetzt fühle ich mich in Singapur gut aufgehoben und wohl informiert. Unsere Regierung appelliert an die Vernunft. Und gestern Abend habe ich eine Botschaft von Barbra Streisand gesehen, die unseren Premier für seine sachliche und unaufgeregte Art lobt. Merkel ist ähnlich. In Singapur sind es heute Morgen 879 Infizierte, wovon 223 genesen sind. Drei haben es leider nicht überstanden. Ein 65-jähriger und eine 72-jährige, beide herzkrank, und ein 70-jähriger Bluthochdruckpatient mit hohem Blutcholesterin.
Wenn die Chinesen das Wort „Krise“ schreiben, benutzen sie dazu Worte aus „Gefahr“ and „Chance“. Und wieder einmal können wir von Chinesischer Denkweise lernen: Jede Krise bietet Chancen! Leider vergessen wir das oft, weil wir uns so dem Jammern über die drohende Gefahr hingeben.
Seit ein paar Wochen haben wir drastisch weniger zu tun. Das bedeutet deutlich weniger Stress und weniger Hektik. Heute Morgen gab es – wie seit einigen Wochen – eine ordentliche Portion Bewegung. Heute war es Yoga, worin mich meine Lieblingsfreundin trainiert. Sie hat das vom Profi gelernt. Gestern und morgen ein paar Kilometer wandern oder Lauf im Park und Einkaufen auf dem Rückweg. So werden wir sicher auch den Virus ohne Probleme überstehen.
Außerdem lernen wir alle gemeinsam, wie von zu Hause gearbeitet werden kann. Für einige ist das sicher schlecht möglich. Damit sage ich ein großes Dankeschön allen Ärzten und Schwestern und den Millionen Pflegekräften, die eben nicht so leicht ihren Job am Computer machen können. Danke nochmals!!!
Aber es gibt Unternehmen, die mindestens einen Teil der Belegschaft von zu Hause arbeiten lassen können. Unsere Tochter hat sich gerade ein Büro zu Hause im Bergischen eingerichtet. Viele andere tun es ihr gleich. Die Frage des Vertrauens in die Mitarbeiter wird plötzlich zur Nebensache. Der Boss muss sich eben überlegen, wie er vernünftige Ziele setzt, anstatt jedem ständig über die Schultern zu schauen. Das ist gut für das Unternehmen, und das ist gut für das Miteinander. Das eröffnet ungeahnte Möglichkeiten. Und es zeigt gleichzeitig den Unterschied zwischen einem lausigen Boss und dem, der weiß, wie man führt. Toller Nebeneffekt.
Der Weg zur Arbeit reduziert sich auf Sekunden, und die Vorbereitungszeit auf fast null. Gestern saß ich während einer Videokonferenz mit einem Direktor vom Handelsministerium vor der Kamera – in Hemd und … in Unterhose. Nicht weitersagen! Und ich hatte das Gefühl, dass er das ähnlich locker gesehen hat. Dabei ist er nicht immer so locker – als ehemaliger General. Das wichtige aber ist: wir haben alles besprochen und können weiterarbeiten, ohne uns zu treffen. Und wir hatten ordentlich Spaß.
Zuvor und auch nach der Videokonferenz hatte ich meinen Computer auf Viren getestet. Sauber.
Apropos Viren: Die Grippesaison 2017/2018 hat in Deutschland 25.100 Menschen das Leben gekostet. Wenn wir mal eine Mortalitätsrate von 0,4% ansetzten, waren damals mehr als sechs Millionen infiziert. Heute sind wir mit etwa 60.000 Infizierten und 455 Opfern weit davon entfernt. Hätten wir schon früher die Grippe etwas ernster genommen und ein paar Spielregeln eingeführt, um die Ansteckung zu reduzieren, hätten wir nicht 25.100 Opfer zu beklagen gehabt.
Was wir jetzt lernen, wird uns bei der nächsten Grippe helfen. Denn die kommt bestimmt!
Nebenbei bemerkt, jetzt ist die beste Zeit, etwas Neues zu beginnen, etwas Neues zu lernen. Die online angebotenen Kurse sind schon heute sehr gut und kosten fast nichts. Diese Möglichkeiten bieten sich jetzt. In Zukunft haben wir dafür weniger Zeit.
Bleibt gesund!