Vor ein paar Jahren bin ich mit einem Singapurer auf unser deutsches Steuersystem zu sprechen gekommen. Ich muss zugeben, dass ich nach so langer Zeit im Ausland sicher nicht mehr genau weiß, wie das System funktioniert. Allerdings leite ich aus meiner betagten Erfahrung in Deutschland ab, dass sich nichts wirklich schnell ändert. Die Chance, deutsche Steuerbeamte auf frischer Tat beim Verbessern von Abläufen zu ertappen, ist sicher verschwindend gering.
Dabei habe ich meinem Freund erklärt, dass ganze Heerschaaren von Deutschen als Steuerberater arbeiten. Das hat er nicht verstanden. Als ich ihm dann noch mitteilen musste, dass viele Deutsche jedes Jahr für den Steuerberater bezahlen, wurde er sehr neugierig. Er meinte, dass es doch der Job des Finanzamtes sei, das Steuersystem zu erklären und dafür aufzukommen. Da hat er sicher recht.
In Deutschland gibt es etwa 103.000 Finanzbeamte. Dazu kommen etwa 86.000 Steuerberater. Ich denke, wenn die Finanzler ihren Job machen würden, wären 86.000 Steuerberater arbeitslos. Die könnten dann einem Job nachgehen, der wirklich einen Wert erzeugt. Das Finanzamt in Singapur zählt etwa 1.800 Mitarbeiter. Die machen ihren Job, so dass die Steuerberater keine Existenzberechtigung haben.
Zum Vergleich: in jedem Jahr benötige ich an einem Sonntagnachmittag im April ein paar Minuten am Computer, um meinen Steuerbescheid zu erstellen.
Noch nie hatte ich es nötig, das Finanzamt oder einen Steuerberater zu konsultieren. Letztere existieren nicht in Singapur.
Meine Steuersachen waren in 2025 in 5min erledigt. Und ich war nicht in Eile!
Seit mehr als einem halben Jahr arbeiten wir an einem Projekt in unserem Finanzamt. Vor Beginn des Projektes war ich wenig euphorisch. Wer will schon gerne mit trockenen Steuerprüfern zu tun haben und denen innovative Arbeitsweise beibringen? Können die überhaupt kreativ denken? Haben die ein Interesse an Verbesserungen? Wir hatten unsere Zweifel.
Allerdings wurde ich in der Vergangenheit in vergleichbaren Situationen schon des Öfteren eines Besseren belehrt. Unsere kleine Insel ist eben oftmals anders!
Mittlerweile hat sich unser Job im Finanzamt zu unserer Lieblingsbeschäftigung gemausert. Bisher haben wir mit etwa zweihundert Finanzlern aus den mittleren Leitungsebenen gearbeitet und sind noch nicht auf die trockenen, unwilligen Typen getroffen. Wahrscheinlich gibt es die nicht. Die Themen unserer Arbeit drehen sich fast ausnahmslos darum, den ohnehin kurzen Ablauf für die Steuerzahler weiter zu vereinfachen.
Vor einigen Jahren hat unser Finanzamt die Devise ausgegeben „Kein Service ist bester Service!“. Diese zuerst etwas seltsam anmutende Devise hat einen beeindruckenden Hintergrund: „Unser Steuersystem muss so einfach sein, dass Keiner uns anrufen, schreiben oder besuchen muss. Jede Anfrage ist ein Zeugnis, dass wir unseren Job nicht gut gemacht haben.“
Und mit diesem Ansinnen meinen es unsere Finanzler sehr ernst. Wir haben noch ein paar Monate bei denen zu tun und dabei die Chance, am großen Ziel mitzuwirken. Jeder Tag im Finanzamt ist ein interessantes Erlebnis – und wir werden auch noch dafür bezahlt!
Gerade eben haben wir im Zug auf der Qinghai-Tibet-Railway die Höhe von 5075 Meter passiert. Der höchste Punkt, der mit einem Zug erreichbar ist, liegt wesentlich höher als der höchste Berg Europas. Das klingt toll, ist aber total unspektakulär, da das Hochland von Tibet über viele Tausend Kilometer eher eben ist.
Es ist Zyklonzeit im Südpazifik. Unser kleiner Flieger von Neuseeland nach Tongatapu liegt etwa so stabil in der Luft, wie Harald Juhnke nach einer Party, so dass wir uns mehrfach…
Hier ein brandaktueller Bericht aus Singapore: Jeden Morgen gegen 6.10 Uhr startet bei uns das Autoputzen. Vangie, das ist der Kosename für Evangeline Traspe Fernandez, wacht so etwa gegen 5.52…
Mein erster Aufenthalt in Singapur im Sommer 2002 ist ein Job bei Johnson & Johnson. Nachdem meine Arbeit erledigt ist, spiele ich wie immer etwas Tourist. Interessanterweise kann ich mit der Straßenkarte nicht so toll viel anfangen. Immer wenn ich eine Weile nach Karte gelaufen bin, stelle ich fest, dass ich nicht da angekommen bin, wo ich eigentlich sein wollte und laut Karte sein sollte.
Mit Lo Hei ist die jährlich in Singapur und Malaysia stattfindende Zeremonie zur Begrüßung des Neuen Jahres, des Chinesischen Neujahrs gemeint. Das neue Jahr beginnt am 22. Januar 2023. In…
Gerade eben bin ich wieder einmal in Shanghai-Pudong gelandet, um nach einer Autofahrt von 2-3 Stunden in meinem Hotel in Wuxi fuer eine Woche abzusteigen. Darauf freue ich mich schon.…
Heute trinken wir und unsere Schwiegersöhne sehr gerne Tsingtao. Tsingtao ist von deutschen Einwanderern zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Osten von China gegründet worden und braut nach dem Reinheitsgebot von 1516.
Vor ein paar Wochen bekamen wir Besuch von einer Schildkröte, die wohl aus dem mit Brackwasser gefüllten Ausläufer des Pazifiks hinter unserem Haus an Land gegangen war und unser Anwesen…
Nach 20 Jahren in Singapur ist es sehr leicht, eine immer wiederkehrende Frage zu beantworten.
„Gehst Du irgendwann zurück nach Deutschland?“ werde ich oft gefragt.
Ohne lange zu überlegen antworte ich etwa „Mir gefällt es hier ziemlich gut. Typisch deutsche Unzulänglichkeiten gibt es hier kaum.“
Angekommen in Narita werde ich vom Flughafen abgeholt und nach Yokohama gefahren, um eine Woche für den TÜV-Rheinland in Tokio zu arbeiten. Natürlich wäre es sinnvoller, direkt in Tokio zu wohnen. Allerdings stehen dagegen die Hotelpreise in der Hauptstadt. Für ein Zimmer von der Größe einer kleinen Besenkammer bezahlt man hier etwa so viel, wie für eine ausgewachsene Suite in Singapur. Die Preise für Wohnraum und andere Räumlichkeiten sind ähnlich.
Chinese New Year (CNY) is the biggest bash of the year in Singapore! Think street parties, firecrackers, and feasts that stretch your stomach (and your pants) to the limit.
Eben hatte ich wieder einmal eine Plasmaspende in unserer Blutbank. Da ich vom Boss für den Nachmittag zu einer Präsentation eingeladen war, habe ich die Gelegenheit zu einer guten Tat…
In Singapur ist die anfängliche Aufregung verflogen. Das hat sicher auch mit unserer Informationspolitik zu tun. Unsere Regierung heizt nicht die Stimmung unnötig an, sondern gibt die erforderlichen Informationen in wenig hektischer Art und Weise. Anfang der Woche hat Malaysia seine Grenzen dicht gemacht. Das heißt, jetzt fehlen in Singapur nicht nur die noch nicht wieder zurück gekommenen Arbeiter aus China, sondern auch die hunderttausend Pendler aus Malaysia…
Kurz nach der Unabhängigkeit von den Briten vereinigten sich Malaya, North Borneo, Sarawak and Singapur zur Föderation Malaysia („si“ steht für Singapur). Als Singapur aus Malaysia im Jahr 1965 quasi über Nacht entlassen wurde, hatte Singapur praktisch nichts, außer ein paar Inseln mit ein paar Plantagen und Fischerdörfern.
In der Chinesischen Hälfte der Welt ist gerade das Jahr des Drachen angebrochen. Das Jahr des Drachen bringt Glück und ist besonders für drachengeborene Kinder sehr vorteilhaft. Der Drache ist…