Gerade saßen wir wieder einmal unten am Pool bei einem Glas Bier. Da ich kein großer Biertrinker bin, nehme ich in der Regel etwas Leichteres, das ohne Nachwirkungen am nächsten Tag auskommt. Mein Bier ist daher entweder japanisch oder chinesisch. Besonders das chinesische Bier Tsingtao steht auf meiner Liste ganz oben. Früher stand ein paarmal im Monat Carlsberg auf dem Tisch. Das mag zum einen an einem Job neben der Brauerei in Malaysia gelegen haben. Zum anderen hat da sicher die Olsenbande die Finger im Spiel gehabt.

Unser Lieblingsbier kommt aus China – woher sonst

Heute trinken wir und unsere Schwiegersöhne sehr gerne Tsingtao. Tsingtao ist von deutschen Einwanderern zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Osten von China gegründet worden und heißt so viel wie grüne Insel. Die ersten Direktoren und Braumeister waren vor hundert Jahren durchweg Deutsche, die nach dem Reinheitsgebot von 1516 gebraut haben. Das chinesische Bier stand damals und steht auch heute noch international ganz gut da. Weil die Chinesen nicht die großen Biertrinker sind, wurde schon kurz nach der Gründung auf Export orientiert. Als Ergebnis kann ich in Singapur viele unterschiedliche Tsingtao-Biere kaufen. Wahrscheinlich gibt es das Tsingtao auch in Europa.

Nun könnten wir uns auf die Brust schlagen für die Bereicherung der chinesischen Trinkkultur mit deutschem Bier. Das wäre sicher falsch. Chinesische Bauern haben bereits vor 9000 Jahren Bier hergestellt. Deren Bier hatte mit 1516 wenig zu tun, da es aus Reis, Honig, Wein und Hagebutten gebraut wurde. Für mich als Nicht-Biertrinker klingt das ganz lecker.

Auch die Stadt um die Brauerei, die Stadt Qingdao mit 6 Millionen Einwohnern bzw. 9 Millionen im Einzugsgebiet, ist ziemlich interessant. Die ehemalige deutsche Kolonie Qingdao liegt auf einer Halbinsel an der reichen chinesischen östlichen Pazifikküste und zeigt einen sehr interessanten Mix aus deutscher, traditionell chinesischer und moderner Architektur. Qingdao ist Teil der „neuen Seidenstraße“, die China mit dem Rest von Asien, mit Europa und auf dem Wasserweg mit Amerika verbinden wird. Diese Seidenstraße umfasst Schienen- und Straßenverbindungen quer durch Asien und wird etwa zeitgleich mit dem Berliner Flughafen im Jahr 2049 fertiggestellt werden.

Wie fast überall in Asien werden Flüssigkeiten in Plastikbeutel gegossen und um einen Trinkhalm verschnürt und mit einer Trageschlaufe versehen verkauft. So kaufen Mann und Frau auch den heißen Kaffee in Singapur. Der Vorteil liegt wohl im geringeren Gewicht – man trägt eben keine Glasflasche – und der einfachen Handhabbarkeit. Ich habe das auch schon versucht. Es klappt vorzüglich. Es sieht eben nur doof aus, wenn ich meinen Milchkaffee aus einem Plastikbeutel mittels Strohhalmes nuckle.

In China gibt es sogar das Bier im Plastikbeutel, der dann auch schon mal am Fahrrad oder heute am Elektroroller hängt. Es wird tatsächlich mehr Bier in Plastikbeuteln als in Flaschen verkauft.

Obwohl sich China mehr und mehr dem Westen angleicht, gibt es immer noch Spuren von alten Gewohnheiten, die gar nicht in unser Weltbild passen. Das Bier im Plastikbeutel mit Trinkhalm ist eben nur eine davon.

Im Land der Hakka

Zu Besuch bei den Hakka

Als die Hakka in der gebirgigen südwestlichen Provinz Fujian in China siedelten, entwickelten sie einzigartige architektonische Gebäude, die Tulou (土樓) genannt werden, was wörtlich übersetzt Lehmbauten bedeutet.

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Deutschland, wohin geht die Reise?

Nach 20 Jahren in Singapur ist es sehr leicht, eine immer wiederkehrende Frage zu beantworten.
„Gehst Du irgendwann zurück nach Deutschland?“ werde ich oft gefragt.

Ohne lange zu überlegen antworte ich etwa „Mir gefällt es hier ziemlich gut. Typisch deutsche Unzulänglichkeiten gibt es hier kaum.“

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PISA

PISA-Ergebnisse – keine Überraschung

Nachdem ich mich vor vielen Jahren schon einmal mit PISA beschäftigt hatte, wurde ich vor ein paar Tagen wieder damit konfrontiert. Dabei musste und muss ich feststellen, dass es einen sehr engen Zusammenhang zwischen der Arbeitsweise und insbesondere der Art und Weise der Ausbildung in verschiedenen Regionen der Welt und deren Bewertung in PISA zu […]

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Eindrücke aus China

Wir hatten China seit mehreren Jahren nicht besucht und konnten uns daher bei unserem Besuch in Fujian im Juli 2023 sehr leicht ein Bild von den Veränderungen machen. Die Infrastruktur ist schwer zu übertreffen Schon vor mehr als zehn Jahren war uns aufgefallen, dass die normalerweise riesigen Bahnhöfe sehr sauber und durchorganisiert sind. Und es […]

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Im Süden Chinas

Wie schon so oft hat uns ein Kunde nach China eingeladen. In diesem Fall wurden wir durch eine Restaurant-Kette aus Singapur nach Fujian im Süden Chinas geflogen, um denen bei der Weiterbildung der Restaurantmanager zu helfen. Mit unserer Stärke im Kochen und Backen sind wir förmlich dazu prädestiniert. Die Restaurantkette hat einen Michelin-Stern, ist also […]

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Taobao

Der Chinesische Otto

Letztes Wochenende waren wir bei unserer Kleinen zur Einzugsfeier eingeladen. Pearl und Shane hatten nicht groß aufgefahren, sondern kleine Speisen für die Oldies ausgewählt. Wir hatten so angeregte Unterhaltung über Stunden, dass wir sogar die obligatorischen Bilder vergaßen zu schießen. Da wir die ersten Gäste im neuen Heim sein durften, war der kürzliche Einzug noch […]

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China erlebt – damals und heute

Als ich vor vielen Jahren das erste Mal im Auftrag von Bosch Siemens nach Chuzhou reisen „durfte“, war China in meiner Vorstellung noch das rückständige Land, wo es mehr Fahrräder als Autos gibt. Und die Wirklichkeit hat diese Vorstellung widergespiegelt – zumindest in Chuzhou und zumindest zu jener Zeit.

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Bier aus China

Heute trinken wir und unsere Schwiegersöhne sehr gerne Tsingtao. Tsingtao ist von deutschen Einwanderern zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Osten von China gegründet worden und heißt so viel wie grüne Insel. Die ersten Direktoren und Braumeister waren vor hundert Jahren durchweg Deutsche, die nach dem Reinheitsgebot von 1516 gebraut haben. Das chinesische Bier stand damals und steht auch heute noch international ganz gut da. Weil die Chinesen nicht die großen Biertrinker sind, wurde schon kurz nach der Gründung auf Export orientiert. Als Ergebnis kann ich in Singapur viele unterschiedliche Tsingtao-Biere kaufen. Wahrscheinlich gibt es das Tsingtao auch in Europa…

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Auf dem Dach der Welt

Nach der Ankunft in Lhasa am Abend und einer Nacht ohne Schlaf auf etwa 3650 Metern machen wir uns auf zum Potala-Palast. Unser Körper ist aufgrund des Sauerstoffmangels unglaublich schlapp. Die Nacht haben wir mit Knabbereien und viel Wasser bei Kopfschmerz und Übelkeit verbracht.

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Außer Atem

Gerade eben haben wir im Zug auf der Qinghai-Tibet-Railway die Höhe von 5075 Meter passiert. Der höchste Punkt, der mit einem Zug erreichbar ist, liegt wesentlich höher als der höchste Berg Europas. Das klingt toll, ist aber total unspektakulär, da das Hochland von Tibet über viele Tausend Kilometer eher eben ist.

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Bei Interesse, schick einfach eine Mail an uk@uk-online.de. Danke. UK

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