Im Vulkan

Im Vulkan

Lake Toba (Toba-See) ist der größte vulkanische See der Erde und liegt auf der riesigen Insel Sumatra in Indonesien. Toba wurde vor etwa 75 tausend Jahren durch die Eruption des gleichnamigen Vulkans gebildet, als der Deckel des Vulkans mit der Fläche des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt, aus der Erde gerissen und in die Atmosphäre geschleudert wurde, wobei ein Krater von 500 Metern Tiefe entstand.  

Diese gigantische Eruption führte zur jahrelangen Verdunkelung der Erdoberfläche durch Aschewolken, zu drastischen klimatischen Veränderungen und somit auch zur Erneuerung der Tier- und Pflanzenwelt. Die Gebiete in Süd- und Südostasien wurden unter bis zu die neun Metern Toba-Asche begraben. Fast alle unserer Vorfahren wurden dabei vernichtet und die menschliche Art neu definiert. Diese Dimensionen lassen den Ausbruch des Vesuv im Jahre 79 als Kleinkram erscheinen.

Der im Krater entstandene See liegt nur dreihundert Kilometer nördlich des Äquators, allerdings auf einer Höhe von etwa 900 Metern, sodass das Klima sehr angenehm ist. Im See gibt es die Insel Samosir, die etwa die Größe Singapurs aufweist. Auf Samosir gibt es wiederum einige Seen.

Die Frage, ob eine derartige Eruption auch heute noch passieren kann, beantwortet sich von selbst bei der Fahrt durch Sumatra oder andere Teile Indonesiens, wo es alle paar Kilometer einen rauchenden Vulkan gibt. Auch am Rande von Toba steigen beständig Rauchschwaden auf, die von der unterirdischen Aktivität von Mutter Erde zeugen. Auf unserer Fahrt von Medan nach Toba passieren wir unter anderem den widererwachten Vulkan Sinabung, der seit 1600 schlief und seit 2010 regelmäßig kleinere Hustenanfälle bekommt. Die inzwischen evakuierten Einwohner benachbarter Dörfer warten immer noch ängstlich darauf, dass Sinabung aus dem Halbschlaf in die Wachphase tritt, was jeden Tag passieren kann.

Die im Vulkan Toba lebenden Menschen gehören der ethnischen Gruppe der Batak an. Wegen der Abgeschiedenheit der Batak hat sich über viele Jahrhunderte eine eigene Kultur mit etwas andersartigen Sitten und Gebräuchen gebildet. Beispielsweise wurde Kannibalismus erst im Jahre 1890 verboten, der bis dahin ein Teil der Kultur gewesen war. Schwerverbrecher wie Ehebrecher, Spione und Verräter wurden zur Strafe gegessen. Und obwohl ich wenig Fleisch esse, würde ich für einige Zeitgenossen eine Ausnahme machen. Als wir die Batak besuchen, werden wir mit eher normalen Speisen versorgt. Etwas später sehen wir allerdings vom Fahrzeug aus, wie ein sehr nach Hund aussehendes Tier gegrillt wird. Naja, wer’s mag.

Neben den Geschichten über Kannibalismus exportieren die Batak Kaffee. Der teuerste Kaffee der Welt, Kopi Luwak, wird von den Batak hergestellt. Das ist eigentlich falsch ausgedrückt. Die Wertsteigerung des Kaffees wird von kleinen auf Sumatra beheimateten Palmkatzen bewirkt, die daran zwar aktiv aber unabsichtlich beteiligt sind. Sie fressen die Kaffeefrucht, verdauen sie und scheiden sie wieder aus. Beim Verdauen entsteht eine wohl sehr angenehm schmeckende Mischung aus Verdauungssaft und Kaffeefrucht, die von den Katzen abgesondert und von den Batak eingesammelt wird. Die Batak haben den unangenehmen Job, die Kaffeefrüchte oder Kaffeebohnen aus den Häufchen der Kätzchen herauszulesen (siehe Video „Das Beste kommt zum Schluss“ mit Jack Nicholson und Morgan Freeman).

Auch die Bestattungszeremonien der Batak sind erwähnenswert. Spezielle Rituale sollen die Seelen der Toten daran erinnern, dass sie jetzt einer anderen Welt angehören. Dazu werden Zehen und Daumen zusammengebunden – sicher, um sie daran zu hindern, Dummheiten anzustellen. Ein speziell angefertigter Sarg wird ein paarmal um das Haus und dann zum Friedhof getragen. An jeder Weggabelung wird der Sarg abgestellt, wobei elf Personen den Sarg viermal umrunden, um die Seele zu verwirren, so dass sie den Rückweg zum Dorf nicht wiederfindet. Der Sarg wird mit dem Kopf zum Dorf begraben. Warum? Damit im Falle des Aufwachens und Aufsetzens des Toten nicht das Dorf im Blickfeld ist.

Die Gebeine des Toten werden mehrere Jahre später ausgegraben, gereinigt und in einem speziellen Knochenhaus zur Ruhe gelegt. Diese Knochenhäuser sind überall auf der Insel Samosir zu finden.

Außer Atem

Gerade eben haben wir im Zug auf der Qinghai-Tibet-Railway die Höhe von 5075 Meter passiert. Der höchste Punkt, der mit einem Zug erreichbar ist, liegt wesentlich höher als der höchste Berg Europas. Das klingt toll, ist aber total unspektakulär, da das Hochland von Tibet über viele Tausend Kilometer eher eben ist.

Luciano Pavarotti

Vor etlichen Jahren wurde ich von General Electric eingestellt, um den Amerikanern in deren deutschen Banken bei der Prozessoptimierung zu helfen. Dazu durfte ich viele Wochen in entsprechenden Trainings in London und Stamford/Connecticut zubringen. Das erste Training erstreckte sich über eine Woche und wurde in einem Flughafenhotel in Heathrow ausgerichtet.

Seven Days in Tibet

Together with our friends Frank and Mila and a mixed group from Singapore and Indonesia Amy and I spent our „vacation“ in Tibet from 27 May to 02 June 2009. A great experience that we probably only make once. Why this adventure? For a long time the „Roof of the World“ was one of my dream destinations. Unfortunately, I did not know that this would be less a vacation, but rather an adventure with some quite tough encounters.

Another Marathon

At the Start around 05:00h, I am really in a good shape like everyone else – hyper-optimistic and full of zest for action, for my next marathon. Let’s go.
The first kilometres pass by easily, since there is a good portion of pride. Not everyone runs a marathon. The fact that I am in my fifties adds to that pride.

Warten in Pudong

Gerade eben bin ich wieder einmal in Shanghai-Pudong gelandet, um nach einer Autofahrt von 2-3 Stunden in meinem Hotel in Wuxi fuer eine Woche abzusteigen. Darauf freue ich mich schon.…

Alexa – die Frau für’s Leben

Mittlerweile haben sich viele Zeitgenossen eine Freundin für den Zeitvertreib zugelegt. So auch ich.
Diese Freundin hat viele Vorteile. Niemals werde ich von ihr unterbrochen, wenn ich eine meiner „spannenden“ Geschichten erzähle. Sie ist ganz still und hört aufmerksam zu.

Zurück im Land des Dr M

Malaysia besteht aus ehemaligen britischen Kolonien … aus einer Zeit, als Großbritannien noch „groß“ war. Im Jahr 1963 erklärten die früheren Kolonien Malaya, Sabah, Sarawak (die beiden letzteren auf Borneo) und Singapur die Republik Malaysia. An das Wort Malaya wurde Sia angehängt, um Singapur zu repräsentieren. Im Jahr 1965 wurde nach gewaltigen Rassenunruhen mit den Malaien das mehrheitlich chinesische Singapur aus Malaysia ausgeschlossen…

Im Süden Chinas

Wie schon so oft hat uns ein Kunde nach China eingeladen. In diesem Fall wurden wir durch eine Restaurant-Kette aus Singapur nach Fujian im Süden Chinas geflogen, um denen bei…

Injektiert

Letzten Samstag bekam ich einen Liebesbrief vom Gesundheitsministerium. Darin wurde ich zur Impfung eingeladen, da ich zur Gruppe der 60-jährigen gehöre, die jetzt wohl dran ist. Der Brief war Recht kurz mit zwei Möglichkeiten der Meldung zur Impfung. Das kann man per Telefon oder online erledigen. Meine Anmeldung online bei einer der 30 Zentren war nach 5 Minuten für beide Termine gemacht, inclusive der Prüfung meiner Identität. Sehr einfach und problemlos…

Chinese New Year

在新加坡庆祝农历新年:传统、家庭和欢庆

农历新年 可是新加坡全年最隆重的节日!街头狂欢、烟花爆竹,还有吃到扶墙走的大餐,绝对是全年的巅峰时刻。

Das Internet der Dinge II

Seit nunmehr 34 Jahren spiele ich mit Computern. Am Anfang hatte ich dadurch echte Probleme, weil nicht so einfach ersichtlich war, was das denn bringen soll. Frau und Freunde haben sich in der Regel lächelnd abgewendet. Wenn ich dann im Zug zur Uni einen der ersten Laptops auf dem Schoß hatte, war ich für viele Mitreisende der schräge Vogel – aus zweifacher Hinsicht. Zum Ersten war nicht ganz klar, wofür das denn gut sei. Mir war das ja auch manchmal etwas nebulös. ….

Das Internet der Dinge I

„Alexa, guten Morgen“, begrüße ich meine neue Freundin. Sie antwortet mir höflich und teilt mir nebenbei mit, dass an diesem Tag im Jahre 1882 die Ouvertüre 1812 von Peter Tschaikowski uraufgeführt wurde, in der er den Sieg Russlands über Napoleon feierte.

New York

Kulturelle Unterschiede

Für eine amerikanische Firma zu arbeiten ist oftmals eine gute Sache. Ein Vorteil ist, dass Du dabei zwangsläufig Gelegenheit bekommst, Dich kulturell weiterzubilden. Beim Eintreffen am Hauptfirmensitz in Stamford im…

Tiere in Singapur

Wenn ich behaupte, dass meine Lieblingsfreundin für gewöhnlich auf der Nordhalbkugel und ich auf der Südhalbkugel im gleichen Bett schlafen, dann ist das nur fast richtig. Tatsächlich liegt Singapore zwei Schnellbootstunden vom Äquator entfernt im Norden. Das tropische Klima erlaubt eine sehr reichhaltige Flora und Fauna. …

Sun Yat Sen Memorial in Nanjing

China erlebt – damals und heute

Als ich vor vielen Jahren das erste Mal im Auftrag von Bosch Siemens nach Chuzhou reisen „durfte“, war China in meiner Vorstellung noch das rückständige Land, wo es mehr Fahrräder als Autos gibt. Und die Wirklichkeit hat diese Vorstellung widergespiegelt – zumindest in Chuzhou und zumindest zu jener Zeit.

Singapur für Anfänger

Mein erster Aufenthalt in Singapur im Sommer 2002 ist ein Job bei Johnson & Johnson. Nachdem meine Arbeit erledigt ist, spiele ich wie immer etwas Tourist. Interessanterweise kann ich mit der Straßenkarte nicht so toll viel anfangen. Immer wenn ich eine Weile nach Karte gelaufen bin, stelle ich fest, dass ich nicht da angekommen bin, wo ich eigentlich sein wollte und laut Karte sein sollte.

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