Ein Tag auf Bali

Ein Tag auf Bali

So sieht unser typischer Urlaubstag auf Bali aus:
06:00h Ich wache auf, wie immer …
06:01h … prüfe das Ergebnis des Spiels Deutschland – England am Notebook
06:05h … und gehe mit einem Lächeln auf den Lippen Schwimmen. Sicherheitshalber habe ich zwei Mützen mitgenommen. Nun kann ich die mit der deutschen Fahne aufsetzen. Hoffentlich sind ein paar Engländer im Hotel. Das wäre echt gut. In sehr guter Laune schwimme ich so um die 20 Bahnen. 

06:35h Zurück ins Zimmer und so tun, als ob ich ganz leise machen wollte, bis mir dann doch etwas aus der Hand fällt. Frau Tan wird wach … na so ein Pech. Dann duschen wir ausgiebig und – ich mache meine Haare.
07:00h Ausgiebiges Frühstück mit tonnenweise Früchten, Müesli, Joghurt etc.
07:45h Frau Tan und ich prüfen die Emails, antworten die wichtigsten davon, so dass wir mit gutem Gewissen und total beruhigt auf Tagestour gehen können.
08:30h Tagestour über die Insel Bali mit Monkey-Forest, Kintamani-Vulkan, Reisplantagen, kleinen Dörfern und am Ende des Tages Tanah Lot, dem Kloster im Wasser.

Monkey-Forest

Da gibt es mehr Affen, als man vertragen kann. Diese Affen scheinen dressiert zu sein, von den dummen Touristen Kleinigkeiten zu klauen – Brillen werden sehr gerne genommen – so dass der „zufällig vorbeikommende” Ordnungshüter einen guten Grund hat, dem bösen Affen ernsthaft geschäftig hinterher zu laufen und die Brille wieder zu besorgen. Beim Präsentieren der Brille und Abliefern an den Touristen lässt er wie zufällig das Wort Money fallen und beim erstaunt dreinblickenden Touristen lässt er noch zusätzlich „zehntausend” zur Erklärung folgen. Zehntausend Rupia sind etwas weniger wert als ein Euro.

Kintamani Vulkan

Wenn Du von den ansonsten sehr interessanten Affen genug hast, geht’s weiter mit dem Wagen zum Vulkan. Den Vulkan kann man nicht wirklich besteigen, da er vor vier Jahren erst ausgebrochen war und damit jederzeit in den nächsten siebenhunderttausend Jahren mit einem weiteren Ausbruch gerechnet wird. Also: Vorsicht!
Der Vulkan wird vorzugsweise in einem Restaurant bestaunt, das – etwa so wie wir das von den Dolomiten kennen – an einem sonnigen Hang gegenüber gelegen ist. Im Restaurant gibt es erträgliches Essen zu einem erträglichen Preis. Allerdings spielt das keine Rolle, da der Ausblick auf das vor dem Vulkan gelegene Tal so gigantisch ist, dass Du wahrscheinlich auch problemlos geräuchertes Affenhirn mit Lymphdrüsenflüssigkeit genussvoll hinein essen würdest. Als wir da waren, gab es keinen Vulkanausbruch. Gott sei Dank! Stattdessen gibt es da jede Menge kleine Händler, die wahrhafte Kunstwerke für einen Schleuderpreis anbieten. Wie zum Beispiel handgeschnitzte Schachfiguren für nicht mal zwei Euro … nicht für eine, sondern für alle 32! Oder eine wahrscheinlich handgewebte Decke mit wirklich tollen Mustern. Leider habe ich nicht so viel übrig für all diesen Kram. Wir hatten unser Kleingeld ja schon dem Affenmann gegeben.

Reisplantagen

Irgendwie kriege ich den Gedanken nicht los, dass die vorgestellten Reisplantagen für Touristen angelegt wurden. Auf der gesamten Insel gibt es so viele Reisplantagen, die langgestreckt und ebenerdig sind, so dass die wie Schwalbennester am Berg klebenden etwas ineffizient aussehen. Da kann man keine Maschine nutzen, sondern muss Oma drüber jagen, die den Reis mit einem kleinen Messer schneidet. Das hat mit dem Reisgott zu tun. Wenn man den nicht verärgern will, geht man sehr sorgfältig mit der Pflanze um. Überhaupt ist auf Bali der Gott – entweder Hinduistisch, Buddhistisch, Moslemisch oder Christlich (in der Reihenfolge der Verteilung) – und dessen Wohlgesinnung von immenser Bedeutung. In jedem Vorgarten, in dem in Deutschland Stiefmütterchen zusammen mit Gartenzwergen wachsen würden, steht ein Tempel. Mal ist der Tempel größer, mal kleiner. In jedem Eingang, öffentlich und auch privat, stehen kleine Schälchen mit Speisen, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch für die Götter bestimmt sind.
Balinesen scheinen ein sehr arbeitsames Volk zu sein. In anderen Städten in Indonesien sieht man sehr viele Leute – besonders Herren – herumsitzen, nichts tun, rauchen und trinken. In Bali gibt es die kaum. Danach sieht Bali auch viel besser aus, als Jakarta beispielsweise. Bali ist ziemlich sauber, aufgeräumt und sehr angenehm. Wenn man bedenkt, was die Leute in Indonesien verdienen, ist das schon erstaunlich. In Jakarta, wo die Leute mehr verdienen sollten, als auf Bali, bekommt ein Ingenieur mit Berufserfahrung, der in Deutschland studiert hat, so etwa 800 Euro.

Tanah Lot

… ist ein Tempel auf einem schwarzen Felsen (ich würde schätzen vulkanischen Ursprungs), der vor einer kleinen Halbinsel im Süden von der Insel Bali liegt. Klingt kompliziert, ist aber so. Die Lage und die Umgebung ist ein Traum. Zum einen ist da das eben erwähnte schwarze Gestein und zum anderen gibt es davor tolles Grün der Pflanzen. Das sind wohl auch die Grundbausteine der Gegend hier: Indonesien ist der Vulkangürtel dieser Erde mit den meisten aktiven Vulkanen. Krakatau ist hier gleich um die Ecke … oder was davon übrig ist, nachdem er 1883 explodiert ist. Außerdem ist hier am Äquator sicher auch eins der fruchtbarsten Gebiete dieser Welt. Wenn Du einen Kiwi-Kern fallen lässt, trittst Du am besten zur Seite, sonst wächst Dir der Kiwi-Baum in den Fuß.
Auf der Tour wurden etwa 550 Fotos gemacht.
17:00h Zurück im Hotel gehen wir duschen, wechseln die Wäsche und machen uns auf die Suche nach einem Restaurant. Wir finden eines im Hong Kong Style. Dort bekommen wir erstklassische Nudeln, sehr gut angerichtetes Gemüse, Tofu etc. Seitdem ich mit Frau Tan ausgehe, esse ich kaum Fleisch. Das hat sich sehr positiv auf mein Gewicht ausgewirkt. Wir laufen zurück zum Hotel, machen dabei und danach nochmal etwa 100 Bilder, meist eben von Frau Tan.
20:15h Wir öffnen unsere Notebooks und prüfen, wie sich die Fußball-WM entwickelt, lesen Emails und bereiten gemeinsam noch eine kleine Sache für einen Kunden vor.
22:00h All das ist sehr schnell erledigt, so dass wir noch etwas Zeit zum Erkunden des Hotels haben. Wir finden auch einen Rotwein im Restaurant, wo wir einige Zeit „rumhängen”.
23:30h Die letzte offizielle Aktion ist das Brühen von zwei Tassen 2-in-1 Kaffee für Popa, der seit seiner Muckefuckzeit immer noch dünnen, kalten Milchkaffee am Morgen braucht.
Sie sieht unser typischer Urlaubstag aus.
Die sollen auch tolle Strände auf Bali haben. Die haben wir auch in Singapore, so dass uns das nicht so sehr interessiert. Allerdings gehen wir zurück nach Bali, entweder als Touristen oder zum Arbeiten, oder vielleicht da wohnen? Man weiß ja nie…

Zeitreise

Ein paarmal im Jahr machen wir uns auf nach Europa. Einerseits natürlich, um unsere Familien zu treffen und die aktuelle Anzahl der Enkel zu überprüfen. Im Moment sind es sechs, im September werden es mit Zwillingen dann acht sein. Andererseits hat sich Frau Tan ein Studium an der Uni Twente in Holland an die Backe geheftet. Also fliegen wir entweder nach Holland oder nach Deutschland und fahren dann den Rest des Weges.

Das Fasten ist gebrochen

In dieser Woche gibt es in Singapur zwei Feiertage. Da der 1. Mai auf einen Sonntag gefallen ist, wird der Feiertag am Montag nachgereicht. Außerdem ist das moslemische Fasten zu Ende gegangen, und damit steht das Fest des Fastenbrechens am Dienstag an.

Visa on Arrival Spezial

Medan liegt im Norden der sechstgrößten Insel dieser Erde, der indonesischen Insel Sumatra, auf der es noch Elefanten, Nashörner, Tiger und Menschenfresser gibt. Bevor Du jedoch die Insel betreten kannst, musst Du durch die Grenzkontrollen. Da Indonesien vor ein paar Jahren eine Art Zutrittsgebühr zum Land eingeführt hat, musst Du an der Flughafengrenze ein Visa on Arrival erwerben.

Zurück zur Familie

In Singapur ist die anfängliche Aufregung verflogen. Das hat sicher auch mit unserer Informationspolitik zu tun. Unsere Regierung heizt nicht die Stimmung unnötig an, sondern gibt die erforderlichen Informationen in wenig hektischer Art und Weise. Anfang der Woche hat Malaysia seine Grenzen dicht gemacht. Das heißt, jetzt fehlen in Singapur nicht nur die noch nicht wieder zurück gekommenen Arbeiter aus China, sondern auch die hunderttausend Pendler aus Malaysia…

Über Gewohnheitstiere

Hier ein brandaktueller Bericht aus Singapore: Jeden Morgen gegen 6.10 Uhr startet bei uns das Autoputzen. Vangie, das ist der Kosename für Evangeline Traspe Fernandez, wacht so etwa gegen 5.52…

Kampf gegen den großen gelben Drachen

Mit einem langfristigen Ansatz versucht Peking seit vielen Jahrzehnten, die Auswirkungen der jährlichen Sandstürme aus der Wüste Gobi zu minimieren.

Japan für Anfänger

Angekommen in Narita werde ich vom Flughafen abgeholt und nach Yokohama gefahren, um eine Woche für den TÜV-Rheinland in Tokio zu arbeiten. Natürlich wäre es sinnvoller, direkt in Tokio zu wohnen. Allerdings stehen dagegen die Hotelpreise in der Hauptstadt. Für ein Zimmer von der Größe einer kleinen Besenkammer bezahlt man hier etwa so viel, wie für eine ausgewachsene Suite in Singapur. Die Preise für Wohnraum und andere Räumlichkeiten sind ähnlich.

PISA

PISA-Ergebnisse – keine Überraschung

Nachdem ich mich vor vielen Jahren schon einmal mit PISA beschäftigt hatte, wurde ich vor ein paar Tagen wieder damit konfrontiert. Dabei musste und muss ich feststellen, dass es einen…

Darf ich Dich zum SMSsen einladen?

Schon mehrfach konnte ich beobachten, wie sich junge Paare im Park auf der Bank oder auch am Bus oder in der U-Bahn per SMS unterhalten. Jeder hat sein Mobiltelefon auf…

Flughafen Köln-Bonn

Gerade eben sind wir wieder zu Hause in Singapur gelandet. Der Flug mit Turkish Airlines ging von Köln-Bonn über Istanbul nach Singapur. Eigentlich mag ich Köln-Bonn, da der Flughafen klein genug ist, um kurze Wege zum Flieger zu erlauben.

Filing Tax

A few years ago, I spoke to a Singaporean about our German tax system. I have to admit that after such a long time abroad I certainly don’t know exactly anymore how the system works. However, I deduce from my old experience in Germany that nothing changes really quickly.

The chance of catching German tax officials red-handed while improving processes is certainly quite small. I think.

Im Land der Hakka

Zu Besuch bei den Hakka

Als die Hakka in der gebirgigen südwestlichen Provinz Fujian in China siedelten, entwickelten sie einzigartige architektonische Gebäude, die Tulou (土樓) genannt werden, was wörtlich übersetzt Lehmbauten bedeutet.

Luciano Pavarotti

Vor etlichen Jahren wurde ich von General Electric eingestellt, um den Amerikanern in deren deutschen Banken bei der Prozessoptimierung zu helfen. Dazu durfte ich viele Wochen in entsprechenden Trainings in London und Stamford/Connecticut zubringen. Das erste Training erstreckte sich über eine Woche und wurde in einem Flughafenhotel in Heathrow ausgerichtet.

Myanmar-Neujahr

Eben hatte ich wieder einmal eine Plasmaspende in unserer Blutbank. Da ich vom Boss für den Nachmittag zu einer Präsentation eingeladen war, habe ich die Gelegenheit zu einer guten Tat…

Beklaut

Bei heller Mittagssonne und tropischen Temperaturen stehen wir an einem Sonntag vor den 452 Meter hohen Zwillingstürmen in Kuala Lumpur und machen die typischen Bilder, die wahrscheinlich jeder KL-Tourist seit dem Stehen der Petronas-Türme aus der Hauptstadt von Malaysia mit nach Hause nimmt. Dieses Doppelgebäude ist nicht einfach nur hoch; es ist außerdem silber-glänzend, was es noch majestätischer erscheinen lässt. Es ist gigantisch!

Comments

No comments yet. Why don’t you start the discussion?

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

six  +  three  =